Alleine das Erreichen eines Landesfinales ist schon eine bemerkenswerte Leistung. Erstmals ist es zwei Ehningerinnen gelungen, sich für diesen höchsten Wettkampf bei den Pflichtübungen im Schwäbischen Turnerbund zu qualifizieren. Sina Großmann, die für den TSV Ehningen turnt, zog sich allerdings kurz vor diesem Wettkampf eine Verletzung am Sprunggelenk zu, so dass sie leider bei ihrer bisher größten Erfolgsserie am Ende passen musste. |
Bei Cataleya Hammer, die das Turnen beim TSV Ehningen begann und nun für den TSV Gärtringen startet, lief es dagegen wesentlich besser. Das Trainerteam in Gärtringen bestehend aus Antje Dieterich, Birgit Hagenlocher, Anna König und Judith Breitling konnte die Zeit nach dem Bezirksentscheid nutzen, um weiter die Ausführung, den Ausdruck und die technische Ausführung von Cataleyas Pflichtübungen zu verfeinern. Cataleya war trotzdem an den Tagen vor dem großen Ereignis ziemlich aufgeregt. Daher konnte sie zusätzlich noch als Gast im Turnen in Ehningen teilnehmen, um ihre Nerven etwas zu beruhigen und um im Kreis mancher Klassenkameradinnen Ablenkung zu finden.
Der große Wettkampf begann für sie am Reck. Hier konnte sie ihre gewohnte technische Stärke bei den Rückschwüngen und dem dynamischen Felgunterschwung demonstrieren. Selbstkritisch meinte sie im Nachhinein aber, dass ihr kleiner Hüpfer beim Stand nicht hätte sein müssen. Die Kampfrichter belohnten ihre P5, die höchste der wählbaren Schwierigkeitsstufen, mit 14,5 von 15 möglichen Punkten. Mit dem Riegenwechsel zum anschließenden Schwebebalken war Cataleyas Nervenstärke gefragt. Sie zeigte insgesamt einen fehlerfreien Vortrag mit einer elegant geturnten Standwaage. Sie selbst war heilfroh, als sie ihre Übung mit einer Radwende beenden konnte und berichtete nachher, dass sie vor Aufregung gezittert habe. Es zeigte sich übrigens, dass die Konkurrenz hier wesentlich mehr Probleme hatte und nicht an Cataleyas Wertung herankam.
Der nächste Gerätewechsel führte beim sehr gut organisierten Wettkampf zum Bodenturnen. Cataleya konnte nun erleichtert auftreten und demonstrierte bei manchen Übungsteilen wie beispielsweise bei der Rolle rückwärts eine Übererfüllung der Anforderungen, indem sie dieses Element bis in den Handstand turnte.
Der Wettkampf endete für sie am Sprung. Unter den Augen von Thomas Meier, der für Ehningen und Gärtringen als Kampfrichter fungierte, erzielte sie mit 13,60 Punkte für ihren Handstützüberschlag auf einen Mattenberg erneut eine hohe Wertung.
Bei der Siegerehrung zeigte sich, dass es Cataleya mit 55,25 auf den fantastischen 2. Platz geschafft hatte. Sie konnte nur von einer Turnerin aus Nellingen knapp mit 0,3 Punkten überboten werden, während der Abstand zur Drittpalzierten dagegen schon deutliche 1,5 Punkte betrug. Cataleya erturnte an drei der vier Geräten die höchste Wertung. Lediglich am Sprung waren drei Turnerinnen besser als sie.
Viel Zeit zum Ausruhen hat Cataleya allerdings nicht. Neben ihren vielen anderen Hobbies wie Reiten und Schwimmen, diversen Schulfesten und Lernnachweisen steht am 16.7. schon der nächste Wettkampf an. Es sind die diesjährigen Mannschaftsmeisterschaften, bei denen der TSV Gärtringen Ausrichter der Veranstaltung sein wird. Dort wird sie bei ihrem Heimspiel auch auf ihre Klassenkameradinnen treffen, die für den TSV Ehningen starten.
Text: Urs Böhme